Neue Gastronomie in Aukrug

Zum 3. September eröffnet Jon Mattis Rades das neue Restaurant „MATTIS“ in der Kulturwerkstatt.

 

Die Öffnungszeiten sind dienstags bis freitags ab 17 Uhr. Samstags finden Veranstaltungen oder spezielle Events statt, die im Vorwege bekannt gemacht werden. Ruhetage sind sonntags und montags. Unterstützt wird der 37-jährige Koch, der seine Ausbildung im Kieler Schloss abgeschlossen hat, von Mara Linowski, die die Restaurantleitung übernehmen wird.

Terminanfragen für Familienfeiern u.ä. können ab sofort per Mail an restaurantmattis@gmail.com oder telefonisch unter 0160/ 91177122 gestellt werden. Bitte reservieren Sie möglichst auch für den Eröffnungstag am 03. September einen Tisch.
 

Landeszeitung, Michelle Ritterbusch, 21. August 2024
Er war als Koch auf Kreuzfahrtschiffen in Indonesien und Frankreich, hat in der Schweiz gearbeitet. Jetzt macht sich Jon Mattis Rades als Gastronom in Aukrug selbstständig. In der Kulturwerkstatt entsteht das Restaurant Mattis. Der bekannte Name bleibt allerdings bestehen. Es soll weiter Veranstaltungen des Kulturfördervereins geben. Auch junge Musiker aus Schleswig-Holstein sollen auftreten. Dafür sind die Samstage gedacht. Dienstags bis freitags gibt es Speisen à la carte von gehobener internationaler Küche über norddeutsche Spezialitäten hin zu Currywurst und Wiener Schnitzel – „zu fairen Preisen“, sagt der Jungunternehmer. Los geht es am Dienstag, 3. September.

Existenzgründung im laufenden Geschäft
Der 37-Jährige steigt mit seiner Existenzgründung quasi ins laufende Geschäft ein und übernimmt auch Veranstaltungen. Bis Samstag, 31. August, haben allerdings Rainer und Sigrid Hübner zusammen mit ihrer Tochter Susanne Bruhn noch das Sagen. Seit 2017 leitet die Familie die Lokalität an der Bargfelder Straße. Rainer Hübner war für die Planung bei Veranstaltungen zuständig, Sigrid Hübner stand in der Küche und Susanne Bruhn war im Service tätig. Nun haben sie das Gebäude verkauft. Rainer und Sigrid Hübner wollen mit 73 und 77 Jahren ihre Rente genießen.

Käuferin des Landgasthofs sind die Gemeindewerke Aukrug, eine 100-prozentige Tochter der Gemeinde Aukrug. Die Gemeindewerke wiederum verpachten das Gebäude an Jon Mattis Rades. Bürgermeister Joachim Rehder sagt: „Es ist wichtig, so eine Lokalität in der Gemeinde zu halten.“ Noch dazu liege Aukrug mitten im gleichnamigen Naturpark. „Als Zentrumsgemeinde sollte man sowas haben.“ Natürlich berge der Kauf ein gewisses finanzielles Risiko, aber Rehder ist sich sicher, dass die Menschen aus der Region in spätestens einem halben Jahr nach einem Treffpunkt gefragt hätten. Und der Bau eines Dorfgemeinschaftshauses wäre teuer gewesen.

Prämisse für den Kauf sei allerdings gewesen, dass ein Koch das Lokal professionell betreibt. „Als Gemeindetreff ohne Pächter würde es nicht funktionieren“, denkt der Bürgermeister. Mit der Übernahme der Kulturwerkstatt reiht sich Aukrug ein in eine Gruppe von Kommunen aus dem Raum Rendsburg, die in den vergangenen Monaten Landgasthöfe gekauft und als Treffpunkte erhalten wollen: Die Gemeinde Jevenstedt hat Möhls Gasthof übernommen. In Hohn hat die Gemeinde das Restaurant Doppeleiche gekauft. Und in Sehestedt ist nun das Landhaus eine kommunale Liegenschaft. Für alle Einrichtungen gibt es unterschiedliche Herangehensweisen.

Wichtig sei es in jedem Fall, dass die Gemeinden einen Plan haben, wie sie die Einrichtungen betreiben wollen, sagt Reinhard Langer, Vorsitzender des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbands (Dehoga) Rendsburg-Eckernförde. „Ich glaube, dass die meisten sich davon leiten lassen, dass sie Zuschüsse bekommen“, meint Langer. Die Folgekosten würden aber oft unterschätzt. Daher sei es wichtig, vor dem Kauf ein Konzept sowie einen Wirtschaftsplan zu erstellen. „Ich verstehe, dass die Gemeinden Anlaufstellen brauchen“, sagt der Dehoga-Vorsitzende. „Aber wenn es sich als finanzielles Fiasko entpuppt, ist niemandem geholfen.“

Jon Mattis Rades möchte klein starten, um sich langfristig eine Existenz aufzubauen. Obwohl er ab September zum ersten Mal selbstständig ist, kann er seit seiner Kochausbildung im Kieler Schloss auf 20 Jahre Berufserfahrung zurückblicken. Loslegen wird er mit zwei Angestellten – einer Restaurantleitung und einer Spülkraft. Im nächsten Jahr möchte er einen Koch einstellen. In Zukunft plant er auszubilden. Aber erstmal möchte er sich in Aukrug etablieren. Einen Vorteil des Landgasthofs hat er schon ausgemacht: „Wenn man es gut macht, kommen die Leute immer wieder.“